„Ich sing für dich“ heisst ein Lied, das JOCHEN DISTELMEYER auf seinem letzten Album „Gefühlte Wahrheiten“ ganz an den Schluss gesetzt hat: Eine freundlich schaukelnde Country-Nummer, durch die der Hamburger Hafenwind weht. Genau das wird Distelmeyer, Stammgast auf unseren Bühnenbrettern, bei seinem kommenden Besuch tun: Für uns singen. Im Gepäck hat der einstige Blumfeld-Kopf seine akustische Gitarre und ein Repertoire, das von den polierten Perlmutt-Pop-Perlen seiner Solo-Jahre bis zurück in alte Diskurs-Rock-Zeiten reicht. Auch die Grenzen zum Schlager werden dabei frei von Ironie ausgelotet. Aber das spricht für ihn: Als stilbildende Kraft der „Hamburger Schule“ hat Distelmeyer seine Abenteuerlust nie verloren, sei es als norddeutscher Bob Dylan, auf Prefab Sprout-Pfaden oder mit Coverversionen von Britney Spears und Lana del Rey. Die Pole könnten bei Distelmeyer nicht weiter auseinanderliegen, doch sind es gerade diese Widersprüche, die ihn interessant machen. Alles, was er tut, tut er mit grösstmöglicher Hingabe - um der „gefühlten Wahrheit“ so nahe wie möglich zu kommen.
