Über 30 Jahre nach dem Mauerfall ist es nicht mehr so leicht vorstellbar: Europa war getrennt durch eine Mauer, die von den Leuten, die östlich davon lebten nicht einfach so überwunden werden konnte – ausser durch Liebe und einen ausgeklügelten Plan. Und es herrscht in Europa die Kälte des Kalten Krieges. Thomas Strässle erzählt in seinem Novelle die Geschichte einer Flucht aus der DDR. Es ist nicht irgendeine Flucht, sondern die Geschichte seiner Eltern: Wie sein Vater seine damalige Freundin aus der DDR der 60er Jahre schleuste. Mit welcher Akribie sein Vater die Fluchthilfe plante und durchführte. Ja, es ist nicht nur Akribie, sondern eine gehörige Portion krimineller Energie – immerhin wurde dabei ein Schweizer Pass erschwindelt.
Das Unternehmen ist geglückt und über die Sache ist auch das Gras der Geschichte gewachsen. Und der Fluchthelfer – damals noch Student der Germanistik – wurde Kantonsschullehrer in Wettingen und sogar Rektor.