Jun

15

Sunday

Tout un hiver sans feu

Jean und Laure haben bei einem Scheunenbrand ihre Tochter verloren. Während Laure angesichts dieses Schmerzes in einer psychiatrischen Klinik landet, versucht Jean, den unrentablen Hof zu retten, und nimmt über den Winter eine Arbeit im Stahlwerk unten im Tal an. Als er dort eine kosovarische Köchin kennenlernt, die im Krieg ihren Mann verloren und sich dennoch ihre Lebensfreude bewahrt hat, schöpft er Kraft, die Trauer zu überwinden. Gedreht in der Gegend um Moutier und La Brévine, bewies der in Wettingen aufgewachsene Pole Greg Zglinski einen beeindruckenden Formwillen und eine erstaunliche stilistische Reife für einen Erstling aus der Schweiz – eine Ansicht, die auch die Verantwortlichen des Filmfestivals Venedig teilten, wo "Tout un hiver sans feu" seit 15 Jahren der erste Schweizer Film im Hauptwettbewerb war. Martin Walder schrieb in der NZZ am Sonntag: "Mit ebenso viel Mut wie ästhetischer Sicherheit dringt Greg Zglinski zum Innern seiner Figuren vor, setzt behutsam, aber entschieden Metaphern und Symbole in ihrer Ambivalenz: Reinheit und Kälte des Schnees, Wärme und Zerstörungswut des Feuers oder die Raben, die für den Tod, aber auch für die Treue stehen. Hell wie die Luft über den Jurahöhen ist "Tout un hiver sans feu" das Gegenteil eines Melodrams: ein wohltuend wortkarger Film, in dem alles über das Gefühl und nicht über den Intellekt erzählt wird."

 

Total: XX.XX CHF

Info

Location:

Kinok – Cinema in der Lokremise, Grünbergstrasse 7, St. Gallen, CH

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