Kaum ein Ort symbolisiert den Aufbruch in die Moderne besser als das Warenhaus, das Bedürfnisse nicht nur befriedigte, sondern geschaffen hatte. In Zürich läutet Franz Anton Jelmoli die neue Epoche mit dem Bau eines seinerzeit spektakulären Glaspalastes an der Bahnhofstrasse ein. Nun, 125 Jahren später, schliesst das Traditionshaus Jelmoli seine Pforten.Sabine Gisiger vereint in ihrem Dokumentarfilm auch die Erfahrungen Einzelner: Von der Gründerfamilie bis hin zu Mitarbeiter:innen, die jahrelang und mit Herzblut im Jelmoli gearbeitet haben und sich noch heute als «Jelmolianer:innen» bezeichnen. Die persönlichen Erzählungen aus dem Warenhaus und der reiche Fundus an Archivmaterialien spiegeln grosse Themen des 20. Jahrhunderts: Urbanisierung, Kolonialismus, Frauenemanzipation, Antisemitismus, Jugendrevolte – und schliesslich Globalisierung und Digitalisierung, die es obsolet gemacht haben, Waren aus aller Welt unter einem Dach zu versammeln.So, 19.1., 17 Uhr: Film und Gespräch mit Sabine Gisiger (Regie), moderiert von Stephanie Werder (Kino Cameo).