Link: Artist Focus: Sky Hopinka
Ein Gewebe aus Wind und Stimmen, Landschaft und Geschichte. Bilder lösen sich von Worten, Worte von Bildern — befreit, um im Zwischenraum zu atmen. Texturen von Erde und Himmel verweben sich mit den Spuren alter Sprachen. Sky Hopinkas Filme sind Wanderungen durch das Land der Vorfahren, Meditationen über das, was vergeht, und das, was bewahrt wird: Sprache als lebendiges Echo der Gemeinschaft, Landschaft als Gedächtnis.
Im Artist Focus zu Sky Hopinka zeigen wir drei Programme zum Werk des First Nation Filmemachers. In Anwesenheit des Künstlers!
Sky Hopinka (*1984), Künstler, Kurator, Filmemacher, Mitglied der Ho-Chunk Nation und Nachfahre der Pechanga Band der Luiseño, Träger des MacArthur Awards, entwickelt eine eigene filmische Poesie. Für Hopinka, der die indigene Sprachen Ho-Chunk und Chinuk Wawa selbst im Erwachsenenalter erlernt hat und sie auch unterrichtet, ist Sprache mehr als Kommunikation — sie ist Geschichte, Kultur, sie bildet Gemeinschaft. Eine Sprache lässt sich nicht isoliert lernen, nur im Gespräch mit anderen. Für Hopinka ist der mühsame Prozess, eine Sprache zu lernen, genau deshalb lohnend. Durch eine vielschichtige Verflechtung von Worten und Bildern
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Link: Artist Focus: Sky Hopinka
Ein Gewebe aus Wind und Stimmen, Landschaft und Geschichte. Bilder lösen sich von Worten, Worte von Bildern — befreit, um im Zwischenraum zu atmen. Texturen von Erde und Himmel verweben sich mit den Spuren alter Sprachen. Sky Hopinkas Filme sind Wanderungen durch das Land der Vorfahren, Meditationen über das, was vergeht, und das, was bewahrt wird: Sprache als lebendiges Echo der Gemeinschaft, Landschaft als Gedächtnis.
Im Artist Focus zu Sky Hopinka zeigen wir drei Programme zum Werk des First Nation Filmemachers. In Anwesenheit des Künstlers!
Sky Hopinka (*1984), Künstler, Kurator, Filmemacher, Mitglied der Ho-Chunk Nation und Nachfahre der Pechanga Band der Luiseño, Träger des MacArthur Awards, entwickelt eine eigene filmische Poesie. Für Hopinka, der die indigene Sprachen Ho-Chunk und Chinuk Wawa selbst im Erwachsenenalter erlernt hat und sie auch unterrichtet, ist Sprache mehr als Kommunikation — sie ist Geschichte, Kultur, sie bildet Gemeinschaft. Eine Sprache lässt sich nicht isoliert lernen, nur im Gespräch mit anderen. Für Hopinka ist der mühsame Prozess, eine Sprache zu lernen, genau deshalb lohnend. Durch eine vielschichtige Verflechtung von Worten und Bildern erschafft Hopinka dichte, fast halluzinatorische audiovisuelle Collagen, die seine langjährige Auseinandersetzung mit gefährdeten indigenen Sprachen und den in ihnen verwobenen kulturellen Erinnerungen widerspiegeln.
Hopinka bezieht sich auf den Ausdruck «ethnopoetry» des US-amerikanischen Schriftstellers Eliot Weinberger, der in seinem Essay The Camera People von 1992 eine Zukunft beschrieben hat, in der Filmtechnik nicht mehr eine westliche Domäne ist, die Beobachteten zu ihren eigenen Chronisten werden. Der autodidaktische Filmemacher orientiert sich an einem indigenen Publikum. Er öffnet Räume für eine eigene filmische Sprache, verwurzelt in der Powwow-Tradition, wo jede Begegnung zugleich eine Reise ist. Aufgewachsen ist Hopinka im Bundesstaat Washington, weit entfernt von den Stammesgebieten seiner Vorfahren im Mittleren Westen und Südwesten der USA. Als Kind begleitete er seine Eltern auf dem so genannten Powwow-Kreis. Diese Erfahrung des Unterwegsseins und des, wie der Künstler es beschreibt, «trotzdem ein Zuhause finden» («a home nonetheless»), prägen sein künstlerisches Schaffen. Seine Werke sprengen die Grenzen des ethnografischen Films und eignen sich die Form als Medium ekstatischer, persönlicher Ausdruckskraft neu an. Die Fäden der Herkunft verflechten sich mit Natur, Archivmaterial und Gesprächen mit Freunden, Musik, Schrift, Texturen. Es entstehen transzendente Meditationen über Sprache, Landschaft und Mythos: sanft, vielschichtig, unaufhaltsam.
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