Gleich mit ihren ersten Arbeiten gewann Sofia Nappi mehrere Auszeichnungen, zuletzt 2021 den ersten Preis beim Internationalen Wettbewerb für Choreografie in Hannover. Mit ihrem fesselnden Stück "IMA" schafft Nappi einen tänzerischen Raum für Schöpfung, Gestaltung und Erneuerung. Der Tanz der alten herumspringenden Männer in Bauernkleidung ist ungelenk, aber rührend in seinem puppenhaften Übermut; Sofia Nappis Stück irritiert durch den Gegensatz zwischen den runzeligen (Masken-)Gesichtern und der erstaunlichen Akrobatik ihrer Träger. Die junge Choreografin akzeptiert die Vergänglichkeit der Körper und findet Schönheit in der Unbeständigkeit unserer äusseren Hüllen. In ihrem eigenwilligen Stil besticht sie mit virtuosen Pointen gegen eine minimalistische, unterschwellige Dynamik und lässt sich in ihrem Hang zur Groteske sowohl von der Gaga-Lässigkeit des israelischen Tanzes als auch von der rustikalen Knorrigkeit der Nordländer inspirieren.
