Kammerorchester Basel
Evelina Dobračeva, Sopran
Christof Fischesser, Bass
Heinz Holliger, Leitung
Ludwig van Beethovens «Grosse Fuge», ursprünglich als Finalsatz seines Streichquartetts op. 130 gedacht, sprengte bereits zu ihrer Zeit die Grenzen musikalischen Denkens. Ihre kompromisslose Polyphonie, ihre strukturelle Kühnheit – all das war zu viel für ein Publikum, das einen «klassischen» Beethoven erwartete. In der Bearbeitung von Matthias Arter öffnet sich dieses Schlüsselwerk nun in einer orchestralen Perspektive, die die Wucht und Tiefe des Originals neu zur Geltung bringt.
Dmitri Schostakowitschs «Sinfonie Nr. 14» (1969) ist ein eindringliches Mahnmal gegen das Vergessen. Vertonte Gedichte über Tod, Gewalt, Unfreiheit – von Rilke, Apollinaire, García Lorca und Küchelbecker – verweben sich zu einer Anklage gegen staatliche Willkür und menschliche Grausamkeit. In der Sowjetunion unter ständiger Beobachtung lebend, nutzte Schostakowitsch seine Musik, um das Unsagbare hörbar zu machen. Es ist ein Werk der Stille und des Widerstands.
Dieses Konzert stellt zwei Werke gegenüber, die auf ihre Weise beides sind: Ausdruck künstlerischer Freiheit und Reaktion auf ihre Bedrohung.
Das Konzert wird veranstaltet durch das Kammerorchester Basel.
Begleitveranstaltungen:
18.00 Uhr
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Kammerorchester Basel
Evelina Dobračeva, Sopran
Christof Fischesser, Bass
Heinz Holliger, Leitung
Ludwig van Beethovens «Grosse Fuge», ursprünglich als Finalsatz seines Streichquartetts op. 130 gedacht, sprengte bereits zu ihrer Zeit die Grenzen musikalischen Denkens. Ihre kompromisslose Polyphonie, ihre strukturelle Kühnheit – all das war zu viel für ein Publikum, das einen «klassischen» Beethoven erwartete. In der Bearbeitung von Matthias Arter öffnet sich dieses Schlüsselwerk nun in einer orchestralen Perspektive, die die Wucht und Tiefe des Originals neu zur Geltung bringt.
Dmitri Schostakowitschs «Sinfonie Nr. 14» (1969) ist ein eindringliches Mahnmal gegen das Vergessen. Vertonte Gedichte über Tod, Gewalt, Unfreiheit – von Rilke, Apollinaire, García Lorca und Küchelbecker – verweben sich zu einer Anklage gegen staatliche Willkür und menschliche Grausamkeit. In der Sowjetunion unter ständiger Beobachtung lebend, nutzte Schostakowitsch seine Musik, um das Unsagbare hörbar zu machen. Es ist ein Werk der Stille und des Widerstands.
Dieses Konzert stellt zwei Werke gegenüber, die auf ihre Weise beides sind: Ausdruck künstlerischer Freiheit und Reaktion auf ihre Bedrohung.
Das Konzert wird veranstaltet durch das Kammerorchester Basel.
Begleitveranstaltungen:
18.00 Uhr Hans-Huber-Saal
VORTRAG ZUM «50. TODESTAG VON SCHOSTAKOWITSCH»
Dr. Boris Belge, Musikhistoriker, Autor «Klingende Sowjetmoderne», Universität Basel
18.30 Uhr Hans-Huber-Saal
PODIUMSGESPRÄCH «RUSSISCHE UND SOWJETISCHE MUSIK – EIN SPANNUNGSFELD FÜR KULTURSCHAFFENDE»
Dr. Boris Belge | Heinz Holliger, Dirigent | Dr. Karen Kopp, Dramaturgin MDR | Elisabeth von Kalnein, SRF, Moderation
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