Schon mit seinen frühen Klavierkonzerten setzte Ludwig van Beethoven musikalische Ausrufezeichen: Das C-Dur-Konzert op. 15 steckt voller origineller Ideen, ist sinfonisch gedacht und lässt Beethoven als glänzenden Pianisten brillieren. Denn selbstverständlich schrieb er es für seine eigenen Auftritte als Klaviervirtuose. Als er das Werk 1801 drucken liess (vor dem eigentlich früher entstandenen B-Dur-Konzert op. 19, weshalb es als Nr. 1 gezählt wird), war er 31 Jahre alt. Und damit genauso alt wie der Solist dieses Festivalabends: Der südkoreanische Starpianist Seong-Jin Cho feierte im vergangenen Sommer mit Beethovens Viertem Klavierkonzert seinen Luzerner Festival-Einstand – und begeisterte Publikum wie Fachpresse. Im zweiten Teil geht es traumhaft weiter: Daniel Harding, der erstmals mit seinem neuen Orchester aus Rom zu Gast ist, dirigiert die Zweite Brahms, die unbeschwerteste aller Brahms-Sinfonien. Schon Brahms’ Freundeskreis staunte, wie dieser sonst oft so schwermütige Komponist hier den blauen Himmel und den Sonnenschein in Klänge setzte.