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dimanche

Lyrik ist kein Luxus III

Lyrik ist kein Luxus III Theater Basel - Alte Billettkasse, Theaterstrasse 7, 4010 Basel Billets

Credits: zvg

Theater Basel - Alte Billettkasse, Basel (CH)

«Eros fällt da wieder gewaltsam auf mich ein, der Gliederlösende, süss-bittere Bestie, gegen die man machtlos ist.» Mit ihren schlichten, wie eindringlichen Worten berührt sie bis heute ganz unmittelbar: Sappho gilt als die früheste Lyrikerin Europas, als selbstbewusstes Ausnahmegenie, in einer von Männern dominierten Welt. Das Hauptthema ihrer Lieder heisst Eros und weibliche homoerotischer Liebe. Sie war es, die vor mehr als 2500 Jahren als erste «Ich» gesagt hat. Ihr Ruhm gründet auf einem Narrativ, das sie zur Ikone der politischen und sexuellen Befreiung stilisiert. Wieviel davon Projektion ist, steht auf einem anderen Blatt, denn ihr Werk ist nur fragmentarisch überliefert und noch weniger wissen wir von ihrem Leben. Im ersten Lexikon über Lesben ist ihr eine ganze (leere) Seite gewidmet. Aus spärlichen Daten lässt sich rekonstruieren, dass sie einem alten mytilenischen Adelsgeschlecht entstammte, verheiratete Mutter war und auf Lesbos einen Kreis junger Frauen um sich scharte, die sie in musischen Fertigkeiten unterrichtete und auf die Ehe vorbereitete. Sappho stand an der Schwelle von Mündlichkeit zu Schriftlichkeit, ihre Lieder wurden teilweise sogar mit einem Chor zu Musik und Tanz aufgeführt. Dennoch bleibt Sappho ein Rätsel, und wahrscheinlich ist es auch das

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«Eros fällt da wieder gewaltsam auf mich ein, der Gliederlösende, süss-bittere Bestie, gegen die man machtlos ist.» Mit ihren schlichten, wie eindringlichen Worten berührt sie bis heute ganz unmittelbar: Sappho gilt als die früheste Lyrikerin Europas, als selbstbewusstes Ausnahmegenie, in einer von Männern dominierten Welt. Das Hauptthema ihrer Lieder heisst Eros und weibliche homoerotischer Liebe. Sie war es, die vor mehr als 2500 Jahren als erste «Ich» gesagt hat. Ihr Ruhm gründet auf einem Narrativ, das sie zur Ikone der politischen und sexuellen Befreiung stilisiert. Wieviel davon Projektion ist, steht auf einem anderen Blatt, denn ihr Werk ist nur fragmentarisch überliefert und noch weniger wissen wir von ihrem Leben. Im ersten Lexikon über Lesben ist ihr eine ganze (leere) Seite gewidmet. Aus spärlichen Daten lässt sich rekonstruieren, dass sie einem alten mytilenischen Adelsgeschlecht entstammte, verheiratete Mutter war und auf Lesbos einen Kreis junger Frauen um sich scharte, die sie in musischen Fertigkeiten unterrichtete und auf die Ehe vorbereitete. Sappho stand an der Schwelle von Mündlichkeit zu Schriftlichkeit, ihre Lieder wurden teilweise sogar mit einem Chor zu Musik und Tanz aufgeführt. Dennoch bleibt Sappho ein Rätsel, und wahrscheinlich ist es auch das Fragmentarische, der Phantomschmerz, die Leerstelle, die sie so attraktiv macht und einlädt zu immer neuer Interpretation und Projektion.

Eine Reihe mit Gala Othero Winter

Lyrik ist keine bloße Spielerei oder ein Luxus für wenige – sie ist überlebenswichtig. Gedichte eröffnen Räume für Gefühle, für das Unaussprechliche, für innere und kollektive Erfahrungen. Sie bringen uns wieder in Berührung mit dem Leben – und lassen uns erkennen, dass es erfahrbar und veränderbar ist. In Anlehnung an Audre Lordes bahnbrechenden Essay Poetry Is Not a Luxury stellt Gala Othero Winter allabendlich Dichterinnen und Dichter vor, die Poesie als Quelle von Wissen, Widerstand und Veränderung verstanden haben. Lyrik laut gelesen von Gala Othero Winter und Gästen

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L'événement commence dans
4 jours
2 hrs
24 min
0 sec

Organisateur

Theater Basel

Total: XX.XX CHF

Infos

Lieu:

Theater Basel - Alte Billettkasse, Theaterstrasse 7, Basel, CH

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