Die 25-jährige Nevenka Fernández hat kaum ihr Studium beendet, als sie Finanzstadträtin in ihrer Heimatgemeinde Ponferrado wird – nicht zuletzt dank der Unterstützung des charismatischen und einflussreichen Bürgermeisters Ismael Álvarez, der ihr bald eindeutige Avancen macht. Was als Flirt-Abenteuer beginnt, endet mit sexuellem Missbrauch und monatelanger Schikane. Um sich aus der Situation zu befreien, beschliesst Nevenka, den beliebten Politiker vor Gericht zu bringen – mit dem Wissen um die zu erwartenden Konsequenzen. Fesselnd erzählt Icíar Bollaín («La boda de Rosa») von einem der ersten Fälle der spanischen #MeToo-Bewegung.Der wahre Fall, auf dem Icíar Bollaín ihre Geschichte aufbaut, führte 2003 zur Verurteilung von Álvarez – ein absolutes Novum in einem Land, das stark vom Machismo geprägt ist. «Was mich an Nevenkas Geschichte am meisten bewegt, ist die Tatsache, dass es sich um einen Missbrauch handelt, der ganz offen und für alle sichtbar geschah – in einem Umfeld, das ihn ermöglichte. Nevenka stellte sich dem mächtigsten Mann ihrer Stadt, Ponferrada, entgegen – und der Meinung fast aller Menschen um sie herum, öffentlich und mit aller Konsequenz. Am Ende hat Nevenka den Rechtsstreit gewonnen, stand aber völlig allein da.»
