Nur zu zweit: Eine Geigerin auf dem Podium und mit ihr ein Pianist, das hat heute geradezu Seltenheitswert. Genau das wagen jedoch Ekaterina Frolova und Vesselin Stanev mit einem Programm, das von der späteren Romantik zur frühen Moderne führt.
Clara Schumann, Drei Romanzen für Klavier und Violine op. 22
Richard Strauss, Sonate für Violine und Klavier in Es-Dur op. 18
Karol Szymanowski, Mythes für Violine und Klavier op. 30
Maurice Ravel, Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 in G-Dur
Robert Schumann wäre auch eine Möglichkeit gewesen, denn seine Sonaten für Violine und Klavier werden zu selten gespielt. Diesen Abend soll aber die Gattin eröffnen, und so kommt Clara Schumann mit den reizenden Drei Romanzen für Klavier und Violine op. 22 zu Wort. Dem zarten Einstieg folgt ein selbstbewusstes Ausrufezeichen, nämlich die mächtig ausholende Geigensonate in Es-Dur op. 18 des 23-jährigen Richard Strauss – ein Meisterwerk, das ebenso von jugendlicher Kraft lebt, wie es weit in die Zukunft des Komponisten schauen lässt. Unter Geigern sehr beliebt, im Konzertsaal dagegen sträflich vernachlässigt sind die «Mythen» op. 30 des Polen Karol Szymanowski. Sehr plastisch, auch durchaus ironisch und in einem sehr persönlichen Tonfall werden hier Figuren aus dem klassischen Altertum
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Nur zu zweit: Eine Geigerin auf dem Podium und mit ihr ein Pianist, das hat heute geradezu Seltenheitswert. Genau das wagen jedoch Ekaterina Frolova und Vesselin Stanev mit einem Programm, das von der späteren Romantik zur frühen Moderne führt.
Clara Schumann, Drei Romanzen für Klavier und Violine op. 22
Richard Strauss, Sonate für Violine und Klavier in Es-Dur op. 18
Karol Szymanowski, Mythes für Violine und Klavier op. 30
Maurice Ravel, Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 in G-Dur
Robert Schumann wäre auch eine Möglichkeit gewesen, denn seine Sonaten für Violine und Klavier werden zu selten gespielt. Diesen Abend soll aber die Gattin eröffnen, und so kommt Clara Schumann mit den reizenden Drei Romanzen für Klavier und Violine op. 22 zu Wort. Dem zarten Einstieg folgt ein selbstbewusstes Ausrufezeichen, nämlich die mächtig ausholende Geigensonate in Es-Dur op. 18 des 23-jährigen Richard Strauss – ein Meisterwerk, das ebenso von jugendlicher Kraft lebt, wie es weit in die Zukunft des Komponisten schauen lässt. Unter Geigern sehr beliebt, im Konzertsaal dagegen sträflich vernachlässigt sind die «Mythen» op. 30 des Polen Karol Szymanowski. Sehr plastisch, auch durchaus ironisch und in einem sehr persönlichen Tonfall werden hier Figuren aus dem klassischen Altertum gezeichnet – für Ekaterina Frolova, ihres Zeichens Primgeigerin bei den Wiener Philharmonikern, ein grossartiges Tummelfeld, auf dem es auch für Vesselin Stanev mit seiner reichen Erfahrung als Solist wie als Kammermusiker einige Schätze zu heben gibt. Den Abschluss macht die Geigensonate Nr. 2 in G-Dur von Maurice Ravel mit ihrem lockeren Blues im Mittelsatz und dem hochvirtuosen Perpetuum mobile im Finale – einem Schlusspunkt von sagenhafter Wirkung. Weit gespannt ist das stilistische Spektrum des Abends, es sorgt für mannigfache Anregungen.
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