Im Herzen des diesjährigen Neujahrskonzertes steht Mozarts Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester – gleichsam die Apotheose eines Konzerts für zwei Streichinstrumente. Am Anfang ein Pochen, als stocke (s)ein Herz: Am 15. Januar 1779 kommt Mozart von der unglücklichen Paris-Reise, nach langem Zögern und mit maximalem Widerwillen, nach Salzburg zurück. Auch der «Auftritt» der Soli ist das Gegenteil von spektakulär: Hier scheint etwas aus einem Traum zu erwachen, erst allmählich zu sich zu kommen. Was dann aber folgt, ist eine innere Zwiesprache, die von Lebendigkeit und Bewegtheit nicht zu übertreffen ist. Auf dem «achtsaitigen Instrument» entspinnt sich ein Dialog, der aus einer Seele zu kommen scheint. Es ist eine «Oper ohne Worte», deren erster Satz (nach besagtem Beginn) in zarter Hochstimmung ausschwingt, deren langsamer Satz in schwebende Traurigkeit abdriftet, ehe am Ende das Presto-Finale solcher Seelennot heiter entflieht – wie ein Himmelsflug.
