Vor drei Jahren starb Endo Anaconda, der grosse Mundartsänger, Bluesmann und Dadaist aus Bern im Grossraum Emmental. Seine Texte sind urchig und poetisch, unbeugsam und lustig, gewaltig und herzzerreissend. Und natürlich immer musikalisch. Bei Stiller Has, klar. Aber auch in seinen Sprechtexten, die er kurz vor seinem Tod an der Seite des Musikers Boris Klečić vortrug und die bald darauf als Buch hätten erscheinen sollen. Jetzt sind die Texte da: «Im Gespinst in dem ich wohne» (im Verlag Der gesunde Menschenversand) bündelt die Texte, an denen Anaconda bis zuletzt gearbeitet hat, und ergänzt sie mit hochdeutschen Gedichten aus dem Nachlass. An der Vernissage lesen Steff la Cheffe, Ariane von Graffenried, Jürg Halter und Grazia Pergoletti die Texte und lassen das Publikum noch einmal eintauchen in die sprachlichen Bilderstürme dieses brachialromantischen Giganten.