Dieser Vortrag handelt davon, warum es in der Wissenschaft normal ist, etwas nicht (ganz) genau zu wissen. Und warum dieser Umstand auf politischer, gesellschaftlicher und individueller Ebene kein gutes Argument dafür ist, in der Klimakrise nicht zu handeln. Während innerhalb der Forschung Ungewissheit seit langem als Normalfall beschrieben wird, ist es in der öffentlichen Wahrnehmung – zum Beispiel in Bezug auf die Klimakrise – häufig herausfordernd und problematisch, dass wir so vieles (noch) nicht genau wissen. In diesem Vortrag werden zunächst unterschiedliche Formen von Ungewissheit an Beispielen der Klimakrise, z. B. in Bezug auf Klimamodellierungen, vorgestellt. Denn es macht beispielweise einen grossen Unterschied, ob wir etwas Noch-Nicht-Genau-Wissen oder Nie-Ganz-Genau-Wissen-Können. Ausserdem werden Befunde aus der Wissenschaftskommunikation zu den Wirkungen der Vermittlung von wissenschaftlichen Ungewissheiten berichtet. Anschliessend wird dann der Unterschied zwischen einer (kognitiven) Ungewissheit und einer (emotionalen) Unsicherheit reflektiert. Denn in Bezug auf die Klimakrise, die ja eine naturwissenschaftliche und gesellschaftliche Problemstellung zugleich ist, haben wir es häufig mit beiden Zuständen zugleich zu tun. Abschliessend werden mögliche und
...
mehr anzeigen
Dieser Vortrag handelt davon, warum es in der Wissenschaft normal ist, etwas nicht (ganz) genau zu wissen. Und warum dieser Umstand auf politischer, gesellschaftlicher und individueller Ebene kein gutes Argument dafür ist, in der Klimakrise nicht zu handeln. Während innerhalb der Forschung Ungewissheit seit langem als Normalfall beschrieben wird, ist es in der öffentlichen Wahrnehmung – zum Beispiel in Bezug auf die Klimakrise – häufig herausfordernd und problematisch, dass wir so vieles (noch) nicht genau wissen. In diesem Vortrag werden zunächst unterschiedliche Formen von Ungewissheit an Beispielen der Klimakrise, z. B. in Bezug auf Klimamodellierungen, vorgestellt. Denn es macht beispielweise einen grossen Unterschied, ob wir etwas Noch-Nicht-Genau-Wissen oder Nie-Ganz-Genau-Wissen-Können. Ausserdem werden Befunde aus der Wissenschaftskommunikation zu den Wirkungen der Vermittlung von wissenschaftlichen Ungewissheiten berichtet. Anschliessend wird dann der Unterschied zwischen einer (kognitiven) Ungewissheit und einer (emotionalen) Unsicherheit reflektiert. Denn in Bezug auf die Klimakrise, die ja eine naturwissenschaftliche und gesellschaftliche Problemstellung zugleich ist, haben wir es häufig mit beiden Zuständen zugleich zu tun. Abschliessend werden mögliche und produktive Umgangsformen mit Zuständen des Nicht-Genau-Wissens in Wissenschaft und Gesellschaft diskutiert.
Dr. Britta Lübke
Dr. Britta Lübke arbeitet an der Schnittstelle von Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik Biologie und Wissenschaftsforschung. Als Postdoc an der Universität Hamburg koordiniert sie aktuell den fakultären Forschungsschwerpunkt «Ungewissheit als Dimension pädagogischen Handelns» der Fakultät Erziehungswissenschaft. Ihre stets interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise schliesst auch Bezugnahmen auf die Darstellenden Künste und dabei insbesondere den Zeitgenössischen Tanz ein.
weniger anzeigen