Die Oktoberrevolution 1917 und die Machtergreifung durch die Boleschewiki markierten in Russland das endgültige Ende des «langen 19. Jahrhunderts». Der Untergang des Zarenreiches und der Bürgerkrieg zwischen «Roten» und «Weissen» führten zu einer ersten grossen Emigrationswelle aus Russland, der im 20. Jahrhundert (und nun auch im 21.) weitere folgen sollten. Zwischen 1917 und 1924 emigrierten – freiwillig oder gezwungenermassen – mehrere Millionen Menschen aus Russland. Unter ihnen auch fast alle Protagonisten des «Silbernen Zeitalters», der kulturellen Blütezeit in Russland Anfang des 20. Jahrhunderts. «
«Wir sind nicht in der Verbannung, wir sind auf einer Mission», so fasste die Dichterin Nina Berberowa das Selbstverständnis einer ganzen Generation russischer Emigranten zusammen. In Westeuropa entstand eine politisch, kulturell und literarisch sehr aktive russische Diaspora mit Zentren in Berlin und Paris. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges markierte auch das Ende für dieses ephemere «Russland ausserhalb Russlands»: Der in Berlin ansässige russischsprachige Autor, der unter dem Pseudonym «Sirin» publizierte, mutierte nach seiner Ausreise in die USA zum englischsprachigen Schriftsteller Vladimir Nabokov.
Die Vorlesung ist der Epoche des grossen Exodus aus Russland nach der
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Die Oktoberrevolution 1917 und die Machtergreifung durch die Boleschewiki markierten in Russland das endgültige Ende des «langen 19. Jahrhunderts». Der Untergang des Zarenreiches und der Bürgerkrieg zwischen «Roten» und «Weissen» führten zu einer ersten grossen Emigrationswelle aus Russland, der im 20. Jahrhundert (und nun auch im 21.) weitere folgen sollten. Zwischen 1917 und 1924 emigrierten – freiwillig oder gezwungenermassen – mehrere Millionen Menschen aus Russland. Unter ihnen auch fast alle Protagonisten des «Silbernen Zeitalters», der kulturellen Blütezeit in Russland Anfang des 20. Jahrhunderts. «
«Wir sind nicht in der Verbannung, wir sind auf einer Mission», so fasste die Dichterin Nina Berberowa das Selbstverständnis einer ganzen Generation russischer Emigranten zusammen. In Westeuropa entstand eine politisch, kulturell und literarisch sehr aktive russische Diaspora mit Zentren in Berlin und Paris. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges markierte auch das Ende für dieses ephemere «Russland ausserhalb Russlands»: Der in Berlin ansässige russischsprachige Autor, der unter dem Pseudonym «Sirin» publizierte, mutierte nach seiner Ausreise in die USA zum englischsprachigen Schriftsteller Vladimir Nabokov.
Die Vorlesung ist der Epoche des grossen Exodus aus Russland nach der Oktoberrevolution 1917 gewidmet. Lyrik, Prosa, Publizistik und Memoiristik der ersten Welle der russischen Emigration sollen exemplarisch anhand zentraler Vertreter und ihrer Werke vorgestellt werden.
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