Ein Mann (Opernsänger im besten Alter und durchaus erfolgreich) verweigert sich dem aktiven Leben und stellt so die elementare Frage: Wer sind wir, wenn wir nichts mehr tun? Sprachvirtuosität trifft auf Liedkunst an diesem so unterhaltsamen wie tiefgründigen Abend. Ein Opernsänger um die 40 übernachtet in seiner Badewanne – und bleibt am Morgen einfach in ihr sitzen. Stunden, Tage, Wochen verbringt er so ohne Kleider, ohne (scheinbare) Tätigkeit, aber in einem konstanten Fluss des Erinnerns und Reflektierens. Ist es Trotz, Widerstand, Resignation, Neubeginn oder einfach Zufall? Wer sind wir, wenn wir nichts mehr tun? Das Kleine und Grosse, Abstrakte und Konkrete finden aufs Wunderbarste zusammen in Tine Melzers zweitem Roman «Do Re Mi Fa So» (Jung und Jung 2024). Der Opernsänger David Zürcher hat die Entstehung des Buches eng begleitet und tritt gemeinsam mit der Autorin auf: Mit deutschen Kunstliedern (mit Klavierbegleitung) und mit musikalischen Improvisationen zu Tine Melzers Text.
