März 1944, Cremenaga: Der Schreiner Giuseppe Vaglio wird von der SS verhaftet. Er hat Juden und verletzten Partisanen geholfen, sich in die Schweiz zu retten. Sechzehn Monate nach seiner Verhaftung kehrt er zurück: verwundet, abgemagert, auf einem Ohr taub. Bis an sein Lebensende schweigt Giuseppe – der Grossvater von Fabio Andina – über das, was er erlebt hat. Im Roman "Sechzehn Monate" zeichnet Andina nicht nur die Geschichte seines Grossvaters, sondern auch das Bild einer Dorfgemeinschaft, die in Kriegszeiten zusammenhält, obwohl der Faschismus einzelne Dorfbewohner vergiftet. Die Veranstaltung findet auf italienisch und deutsch statt. Moderation und Lesung der deutschen Passagen: Julia Knapp.
Präsentiert von: Fabio Andina, geboren 1972 in Lugano, studierte Filmwissenschaften und Drehbuch in San Francisco. Heute lebt er im Bleniotal. Sein Roman Tage mit Felice erschien 2020 auf Deutsch, wurde mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. 2021 folgten der zweisprachige Prosaband Tessiner Horizonte –Momenti Ticinesi (mit Zeichnungen von Lorenzo Custer) und 2023 der Roman Davonkommen, der die Vorgeschichte des namenlosen Erzählers von Tage mit Felice enthüllt. Auf Italienisch liegt zudem der Erzählband Sei tu, Ticino? vor. Foto: Malik Andina
