Zwei lybische Autoren geben Einblick in ihre Welt.
Ibrahim al-Koni wuchs in einer Tuareg-Gemeinschaft in der libyschen Wüste auf. Seine Muttersprache ist Tamascheq. Arabisch lesen und schreiben lernte er mit zwölf Jahren. Diese nomadische Herkunft und die Bilder und Erfahrungen der Wüste prägen sein literarisches Schaffen. Immer wieder thematisiert er anhand des traditionell grenzenlosen Lebensraums der Tuareg, der durch politische Grenzen gestört wird, essenzielle Fragen des Menschseins.
Das Gespräch findet auf Arabisch mit deutscher Übersetzung und Lesung statt.
Mohammed Alnaas stellt in seinem Roman «Du pain sur la table de l’oncle Milad» die traditionellen Geschlechterrollen in Frage und beschreibt sensibel und oft auch ironisch das Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Druck und individueller Entfaltung.
Milads Vater ist Bäckermeister. Er vermittelt ihm nicht nur die Leidenschaft für seinen Beruf, sondern versucht auch, einen «echten» Mann aus ihm zu machen. Doch als Milad Zeinab heiratet, entscheidet er sich für eine höchst unkonventionelle Männerrolle: Er wird den Haushalt führen, während Zeinab sich auf ihre Karriere konzentriert.
Das Gespräch findet auf Englisch mit deutscher Lesung statt.
In Kooperation mit Culturescapes.
Moderation: Hartmut Fähndrich & Wolfgang Trimmel
Übersetzung: Eva Mira Youssef-Grob