Es war einmal…Tatort Märchenwald: Tom Bauer ist der bayerisch-grimminelle Märchenonkel
Haben Sie sich noch nie gefragt woher das Schneewittchen wirklich ihren Namen hat oder warum Hänsel und Gretel 3 Tage durch den Wald irren, am Ende jedoch den Weg nach Hause ohne Probleme finden?
Tom Bauer ist diesen Dingen auf den Grund gegangen und hat seine Ermittlungen auf 152 Seiten Papier gebannt. In seinem Erstlingswerk Grimminelle Gschichten erörtert der Märchenonkel, der wie ein waschechter Kommissar nur mit Hut anzutreffen ist, den offensichtlichen Tatbestand: Schneewittchen war ein Gothicmadl. Schwarze Haare, schwarze Lippen und Rotkäppchen war eine einfältige Blondine, um nicht zu sagen eine hohle Birn mit Walkman und Hugo Boss Kappl. Wer sonst fällt auf eine Oma im Wolfspelz herein?
Jedoch gibt es immer noch Ungereimtheiten: Es ist schon ein sakrisches Dusl, dass ausgerechnet 100 Jahre nach Dornröschens Spindelstich ein Prinz am verwachsenen Königshaus einen Biselstopp einlegt und das staubige Ding dann auch noch küssen mag.
Da ist was faul im Märchenwald und Tom Bauer, der Schimanski unter den Mundart-Autoren, deckt auf. Dabei verwebt er gekonnt Alltagsgedichte und Pianointermezzi mit dem Märchengrundgerüst. Ein Abend voller Überraschungen, denn Tom Bauer ist
...
mehr anzeigen
Es war einmal…Tatort Märchenwald: Tom Bauer ist der bayerisch-grimminelle Märchenonkel
Haben Sie sich noch nie gefragt woher das Schneewittchen wirklich ihren Namen hat oder warum Hänsel und Gretel 3 Tage durch den Wald irren, am Ende jedoch den Weg nach Hause ohne Probleme finden?
Tom Bauer ist diesen Dingen auf den Grund gegangen und hat seine Ermittlungen auf 152 Seiten Papier gebannt. In seinem Erstlingswerk Grimminelle Gschichten erörtert der Märchenonkel, der wie ein waschechter Kommissar nur mit Hut anzutreffen ist, den offensichtlichen Tatbestand: Schneewittchen war ein Gothicmadl. Schwarze Haare, schwarze Lippen und Rotkäppchen war eine einfältige Blondine, um nicht zu sagen eine hohle Birn mit Walkman und Hugo Boss Kappl. Wer sonst fällt auf eine Oma im Wolfspelz herein?
Jedoch gibt es immer noch Ungereimtheiten: Es ist schon ein sakrisches Dusl, dass ausgerechnet 100 Jahre nach Dornröschens Spindelstich ein Prinz am verwachsenen Königshaus einen Biselstopp einlegt und das staubige Ding dann auch noch küssen mag.
Da ist was faul im Märchenwald und Tom Bauer, der Schimanski unter den Mundart-Autoren, deckt auf. Dabei verwebt er gekonnt Alltagsgedichte und Pianointermezzi mit dem Märchengrundgerüst. Ein Abend voller Überraschungen, denn Tom Bauer ist Musiker, Erzähler, Entertainer und Kabarettist in einem, dazu noch sehr charmant und talentiert.
Den Sieg des Ostbayerischen Kabarettwettbewerbs 2009 frisch in der Tasche, macht er sich nun auf, dass aus seinen grimminellen Geschichten eine Weltgschicht wird, ganz nach seinem Vorbild Michl Ehbauer, der die Bibel als bayerische Mundartparaphrase neu intonierte. Ginge es nach Toni Lauerer, ist Tom Bauer auf dem besten Weg dorthin: „I hob mi köstlich amüsiert! Hut ab vor diesem Talent zu reimen und vor dieser Kreativität!“
(Alles in allem also ein Garant für Abende, die so herzhaft sind, wie ein Bissen vom Pfefferkuchenhaus, rotweingetränkt und sakrisch komisch. Da kann einem glatt der Hut verrutschen.)
weniger anzeigen