Die kolumbianische Dichterin und Psychotherapeutin Sonia Solarte stellt ihren neuen Gedichtband »Fieber« (deutsch-spanisch) vor.
Die Poesie von Sonia Solarte Orejuela kartografiert Brüche, Trennungen, Zügellosigkeiten, Hoffnungslosigkeit, Leidenschaften, Begegnungen und Befreiungen in einem vielstimmigen Zeugnis der Bewegungen, die sich durch die Seele ziehen. Das lyrische Ich, versunken im Bewusstsein der Verwaisung und Einsamkeit, die es bewohnt, webt eine Poetik, in der die Orte des Exils und der Entwurzelung nachgebildet werden. Seine innere Absicht ist die Überwindung der Widrigkeiten des Alltags, indem es seine Stimme in die Lieder der Flammen für die Erinnerung und die Würde verwebt.
»Könnte ich, ich würde sie malen. Eine Frau, groß und schön wie eine dem Urwald entstiegene Blume, deren Lachen erfrischt wie ein klarer See, die man einatmen, fühlen will. Sie schwimmt durch Gespräche und Begegnungen wie ein Fisch, dessen Element woanders als in der aktuellen Gegenwart ist. In ihren Schubladen, zu Hause, liegen neun fertige Bücher. Unveröffentlicht. Die einzige Veröffentlichung ist Para que el olvido no te toque, ein schmales Bändchen, in spanischer Sprache, Selbstverlag. Auf dem Umschlag ist eine sich umdrehende Frau zu sehen, deren Bewegung Flammen schlägt.«
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Die kolumbianische Dichterin und Psychotherapeutin Sonia Solarte stellt ihren neuen Gedichtband »Fieber« (deutsch-spanisch) vor.
Die Poesie von Sonia Solarte Orejuela kartografiert Brüche, Trennungen, Zügellosigkeiten, Hoffnungslosigkeit, Leidenschaften, Begegnungen und Befreiungen in einem vielstimmigen Zeugnis der Bewegungen, die sich durch die Seele ziehen. Das lyrische Ich, versunken im Bewusstsein der Verwaisung und Einsamkeit, die es bewohnt, webt eine Poetik, in der die Orte des Exils und der Entwurzelung nachgebildet werden. Seine innere Absicht ist die Überwindung der Widrigkeiten des Alltags, indem es seine Stimme in die Lieder der Flammen für die Erinnerung und die Würde verwebt.
»Könnte ich, ich würde sie malen. Eine Frau, groß und schön wie eine dem Urwald entstiegene Blume, deren Lachen erfrischt wie ein klarer See, die man einatmen, fühlen will. Sie schwimmt durch Gespräche und Begegnungen wie ein Fisch, dessen Element woanders als in der aktuellen Gegenwart ist. In ihren Schubladen, zu Hause, liegen neun fertige Bücher. Unveröffentlicht. Die einzige Veröffentlichung ist Para que el olvido no te toque, ein schmales Bändchen, in spanischer Sprache, Selbstverlag. Auf dem Umschlag ist eine sich umdrehende Frau zu sehen, deren Bewegung Flammen schlägt.« (Lea Martin, Überall und nirgends daheim, 2024)
Lea Martin: »Diesen Text habe ich vor 30 Jahren über Sonia Solarte geschrieben, unter dem Eindruck ihres Poems Para que el olvido no te toque (»Damit das Vergessen dich nicht berührt«), das ich las als »Manifest der Liebe, das von existenzieller Trostlosigkeit zeugt, in der nur das dichterische Wort blüht«. Die Dichterin kämpft darin gegen die »gierigen Federn der Uhr«, die sie nach dem Tod ihres Partners zurückdrehen will und in der sie fürchtet, selbst ebenfalls Opfer der Gewalt in Kolumbien zu werden.«
Über die Autorin
Sonia Solarte ist psychologische Psychotherapeutin, Lyrikerin, Sängerin, Songwriterin, Schreib - und Therapieverstatt-Leiterin und Friedensaktivistin. Geboren in Kolumbien. Seit 1988 in Berlin (West). Koordinatorin der Schreibwerkstatt »Canto de Flores« und Gründungsmitglied des lateinamerikanischen Frauenvereins Xochicuicatl e. V.. 1991 bis 2013 Veranstaltungskoordinatorin im interkulturellen Frauenzentrum S.U.S.I., Berlin. Seit 2005 eigene Psychotherapiepraxis. Lead-Sängerin der ersten Frauen-Salsa-Band »Orquesta Burundanga«, Berlin, und bei»Trio SolArte«, dessen Fokus auf der musikalischen Begleitung ihrer eigenen Poesie liegt. Ihr wurden mehrere literarische Auszeichnungen verliehen, u a. der internationale Lyrikpreis »Ars Maris« 2008 (Reghin, Rumänien).
Das literarische Porträt »Während in meinem Leib der Schmerz der Welt explodiert« von Sonia Solarte findet sich in: Lea Martin: Überall und nirgends daheim, 248 Seiten, 19,90 EUR, Berlin, 2024, ISBN: 978-3-935401-19-7
Eintritt? 6 €, ermäßigt 3 €
Kontakt: info@joanmartin.de
Die Veranstaltung findet im Rahmen von »Literature to go« statt, einer Lesereihe des Joanmartin Literaturverlags in Kooperation mit »The Space - Coworking in Zehlendorf«.
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