Joe Haider ist im Januar dieses Jahres 89 geworden und hat auf seiner Vorjahres-Tour, die ihn auch in den Jazzclub führte, schon einmal Abschied genommen vom Bühnenleben. Bei so einem bewegten Leben fällt der Abschied allerdings etwas länger aus. Als Musiker unterwegs zu sein, ist für ihn eben auch das, was er am liebsten macht. Musik ist für ihn „Antrieb, Lebenselixier, Gefühlsschwamm, Begleiter, Liebhaber, Ausrede und Artikulationsmöglichkeit zugleich, immer präsent, in guten wie in schlechten Tagen“. Und mit dem Jazz hat er einen Pakt fürs Leben geschlossen. Für seine letzte (?) Tour umgibt er sich mit einer hochkarätigen Band. Mit Claus Reichstaller an der Trompete, Tony Lakatos am Tenorsaxophon, Lorenz Beyeler am Bass, Dominic Egli am Schlagzeug und dem Meister höchstselbst am Piano kann sich das Publikum auf ein Spitzenensemble des europäischen Jazz freuen.
Das Programm des Quintetts ist eine Hommage an den Jazz-Giganten Miles Davis. Alle Stücke, die Miles mit seinem Quintet zwischen 1955 und 1960 gespielt hat, werden in seinem Geist und seiner Konzeption aufgeführt. Das Projekt kündigt Joe Haider lakonisch so an: „Wir sind natürlich nicht das Miles Davis Quintet, aber aufgrund unserer langjährigen Erfahrung als Jazz-Musiker im In- und Ausland durchaus in der Lage dieses Projekt durchzuführen“. Wunderbar, dass wir dabei sein können!
