In der christlichen Tradition inspiriert der Lobgesang des Simeon, auch bekannt als Nunc dimittis, seit Jahrhunderten Musikschaffende, den Moment der Erfüllung, der Ruhe und des Friedens in Klänge zu fassen.
Seinen Ursprung hat der Text im Lukasevangelium: Als Maria und Josef das Jesuskind in den Tempel bringen, begegnet ihnen der greise Simeon. Er erkennt in dem Kind den verheissenen Retter und stimmt voller Dankbarkeit seinen Lobgesang an. Bis heute hat das Nunc dimittis seinen festen Platz im christlichen Gebet: Es wird täglich im Nachtgebet der Kirche, dem Komplet, gesungen oder gesprochen–eine Zeit des Vertrauens am Ende des Tages.
In diesem Konzert spannt der Chor einen Bogen über verschiedene Epochen und Regionen: Von der Renaissance über Barock und Romantik bis hin zu zeitgenössischen Vertonungen entfalten sich vielfältige Klangfarben–immer getragen von Simeons Worten: „Nun lässt du, Herr, deinen Diener in Frieden gehen.“ Die Werke aus acht verschiedenen Ländern werden teils a cappella und teils mit Orgelbegleitung gesungen.