Unter der neuen Leitung von Benjamin Rapp wagt sich der Händel-Chor Luzern an ein ambitiöses Projekt. «Fanny und Felix» ist eine Hommage an die Geschwister Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel, geb. Mendelssohn, die in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts mit ihren Kompositionen und Interpretationen Musikgeschichte geschrieben haben: Felix der angesehene, hoch-erfolgreiche Komponist und Musiker; daneben die ebenso talentierte und nicht minder produktive, im Kontext der damaligen Gesellschaftsnormen aber wenig sichtbare und wenig anerkannte Schwester Fanny.
Die Familie der zwei Wunderkinder hatte jüdische Wurzeln und konvertierte in den gesellschaftlichen Wirren des achtzehnten Jahrhunderts zum christlichen Glauben. Die tiefe Religiosität der beiden wird in all ihrem Schaffen widerspiegelt, lässt aber auch die schwierigen Umstände im Spannungsfeld zwischen jüdischer Herkunft und christlicher Mehrheitsgesellschaft erahnen.
Aufgeführt werden das Werk «Lobgesang» von Fanny Hensel und die beiden Psalmen 115 op. 31 «Non nobis Domine» und 42 op. 42 «Wie der Hirsch schreit» von Felix Mendelssohn. Der siebzigköpfige Händel-Chor wird begleitet vom Orchester Santa Maria, der Sopranistin Kathrin Hottiger, dem Tenor Joël Morand und dem Bariton Israel Martins.
