HARMONY OF CONTRASTS
Das Programm vereint Werke verschiedener Epochen und Stile und schafft dabei reizvolle musikalische Kontraste. Im Zentrum stehen Walter Rabls Quartett in Es-Dur, Op. 1, und Paul Hindemiths Klarinettenquartett. Walter Rabl, dessen kompositorische Laufbahn nur wenige Jahre umfasste, widmete sein Quartett Johannes Brahms. Das Werk verbindet spätromantische Wärme mit bemerkenswerter kompositorischer Reife und farbenreicher Instrumentierung. Einen deutlichen Kontrast bildet Paul Hindemiths Klarinettenquartett, das 1938 entstand – in einer Zeit, in der der Komponist Deutschland aufgrund zunehmender politischer Spannungen verließ und in die Schweiz übersiedelte. Hindemiths Musik, geprägt von der Neuen Sachlichkeit, zeichnet sich durch klare Strukturen, kontrapunktische Dichte und eine bewusste Abkehr von romantischer Sentimentalität aus. Eine ganz andere Klangwelt eröffnet Martin Lohses „Haiku I“, inspiriert von der japanischen Dichtkunst. Die minimalistische, meditative Komposition entfaltet eine feine Balance zwischen Stille und Bewegung. Der russisch-jüdische Komponist Mikhail Gnesin verbindet in seinen „Kleinen Stücken“, Op. 60, poetische Melancholie mit folkloristischen Einflüssen. Seine Musik wirkt schlicht und doch tief berührend, getragen von klaren
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HARMONY OF CONTRASTS
Das Programm vereint Werke verschiedener Epochen und Stile und schafft dabei reizvolle musikalische Kontraste. Im Zentrum stehen Walter Rabls Quartett in Es-Dur, Op. 1, und Paul Hindemiths Klarinettenquartett. Walter Rabl, dessen kompositorische Laufbahn nur wenige Jahre umfasste, widmete sein Quartett Johannes Brahms. Das Werk verbindet spätromantische Wärme mit bemerkenswerter kompositorischer Reife und farbenreicher Instrumentierung. Einen deutlichen Kontrast bildet Paul Hindemiths Klarinettenquartett, das 1938 entstand – in einer Zeit, in der der Komponist Deutschland aufgrund zunehmender politischer Spannungen verließ und in die Schweiz übersiedelte. Hindemiths Musik, geprägt von der Neuen Sachlichkeit, zeichnet sich durch klare Strukturen, kontrapunktische Dichte und eine bewusste Abkehr von romantischer Sentimentalität aus. Eine ganz andere Klangwelt eröffnet Martin Lohses „Haiku I“, inspiriert von der japanischen Dichtkunst. Die minimalistische, meditative Komposition entfaltet eine feine Balance zwischen Stille und Bewegung. Der russisch-jüdische Komponist Mikhail Gnesin verbindet in seinen „Kleinen Stücken“, Op. 60, poetische Melancholie mit folkloristischen Einflüssen. Seine Musik wirkt schlicht und doch tief berührend, getragen von klaren melodischen Linien. Den Schlusspunkt des Programms setzt Alexander Rosenblatts „Polovtsian Fantasy“ – eine virtuose Jazz-Adaption der berühmten „Polowetzer Tänze“ aus Borodins Oper Fürst Igor. Klassische Themen verschmelzen hier mit rhythmischer Energie und jazzigen Harmonien zu einem brillanten Finale. So entsteht ein abwechslungsreiches Programm, das Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt und die Vielfalt musikalischer Ausdrucksformen in neuem Licht erscheinen lässt.
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