Rudolf Mauersberger: "Wie liegt die Stadt so wüst"
Maurice Duruflé: Requiem op. 9 für Solisten, Chor und Orgel
Anne Greiling, Mezzosopran
Thomas Scharr, Bass
Hans-Jürgen Kaiser, Orgel
Kantorei der Marienkirche
Leitung: Torsten Wille
Texte von Prälat Markus Schoch
Im Mai 1945 endete der 2. Weltkrieg in Europa. Gerade in heutigen Zeiten, wo das Thema Krieg wieder beklemmend aktuell geworden ist, gedenken wir den zahlreichen Opfern des Krieges und der "Stunde Null" der europäischen Geschichte vor 80 Jahren. Im Mittelpunkt stehen zwei Werke, die just zu dieser Zeit entstanden sind und auf ganz unterschiedliche Art zu den großen Meisterwerken der Chormusik des 20. Jahrhunderts zählen.
Die Trauermotette "Wie liegt die Stadt so wüst" vom Dresdner Kreuzkantor Rudolf Mauersberger entstand unter dem Eindruck der Zerstörung Dresdens 1945. Mauersberger stellte aus den Klageliedern Jeremias die Texte zusammen. Uraufgeführt wurde das Werk an 4. August 1945 in der ersten Vesper in der ausgebrannten Kreuzkirche. Ein anrührendes Werk, das die ohnmächtige Stimmung der Zeit sehr ausdrucksstark einfängt.
Das Requiem op. 9 von Maurice Duruflé zählt zu den
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Rudolf Mauersberger: "Wie liegt die Stadt so wüst"
Maurice Duruflé: Requiem op. 9 für Solisten, Chor und Orgel
Anne Greiling, Mezzosopran
Thomas Scharr, Bass
Hans-Jürgen Kaiser, Orgel
Kantorei der Marienkirche
Leitung: Torsten Wille
Texte von Prälat Markus Schoch
Im Mai 1945 endete der 2. Weltkrieg in Europa. Gerade in heutigen Zeiten, wo das Thema Krieg wieder beklemmend aktuell geworden ist, gedenken wir den zahlreichen Opfern des Krieges und der "Stunde Null" der europäischen Geschichte vor 80 Jahren. Im Mittelpunkt stehen zwei Werke, die just zu dieser Zeit entstanden sind und auf ganz unterschiedliche Art zu den großen Meisterwerken der Chormusik des 20. Jahrhunderts zählen.
Die Trauermotette "Wie liegt die Stadt so wüst" vom Dresdner Kreuzkantor Rudolf Mauersberger entstand unter dem Eindruck der Zerstörung Dresdens 1945. Mauersberger stellte aus den Klageliedern Jeremias die Texte zusammen. Uraufgeführt wurde das Werk an 4. August 1945 in der ersten Vesper in der ausgebrannten Kreuzkirche. Ein anrührendes Werk, das die ohnmächtige Stimmung der Zeit sehr ausdrucksstark einfängt.
Das Requiem op. 9 von Maurice Duruflé zählt zu den bedeutendsten geistlichen Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Nachdem Deutschland weite Teile Frankreichs besetzt hatte, versuchte die Regierung des restlichen Frankreichs ("Vichy-Frankreich") auch die französische Kultur zu fördern. Dazu wurden auch Kompositionsaufträge für französische Musik ausgelobt. Maurice Duruflé komponierte ab 1941 dazu sein Requiem. Unter dem Eindruck des Requiems von Gabriel Fauré schuf er ein ganz eigenes Werk, stark beeinflusst von den gregorianischen Melodien zur Totenmesse. Textlich legt er den Schwerpunkt auf der Erlösung des Menschen, so fehlen folgerichtig das "Dies irae" und "Rex Tremendae", dafür ergänzt er das "In Paradisum" und das "Libera Me", die eigentlich nicht zum Requiemstext, wohl aber zur Liturgie der Totenmesse zählen. Duruflés Tonsprache nutzt französisch-impressionistische Farben wie bei Ravel oder Debussy und überträgt sie meisterhaft in den geistlichen Rahmen. Vollendet wurde das Werk erst 1947 nach dem Krieg und auch wenn es die "Vichy-Regierung" nicht mehr gab, zahlte man Duruflé sein Honorar aus.
Prälat Markus Schoch spricht Worte zum Gedenken.
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