Willkommen im Kabarett Zum Ewigen Spiesser – im Panoptikum der Untiefen und Sehnsüchte. Hier wird gelebt, geliebt, gelacht, gelogen und betrogen.
Mit diesen Worten begrüsst der abgehalfterte Conférencier sein Publikum, darunter auch eine Handvoll Stammgäste, die sich durchs Leben schlagen, so gut es eben geht: Der Autoverkäufer Alfons Kobler ist durch ein krummes Geschäft zu etwas Geld gekommen und bricht zur Weltausstellung nach Barcelona auf, um sich zwecks Zukunftssicherung eine reiche Frau zu angeln. Die ehemalige Näherin Agnes Pollinger beschliesst auf vielseitiges Anraten hin, in erotischer Hinsicht endlich praktischer zu werden. Herr Brunner, ein als Zahntechniker gescheiterter Möchtegernjournalist, tritt als Musiker und Zauberer zusammen mit zwei ältlichen Animierdamen im Kabarett auf, und der arbeitslose Kellner Eugen Reithofer gibt sein letztes Geld fürs Kino aus und erweist sich unverhofft als guter Mensch.
München 1929, Schellingstrasse, aber nicht dort, wo sie bei der Ludwigskirche so vornehm beginnt, sondern dort, wo sie aufhört. Hier fällt Horváths Blick auf die menschliche Komödie im Kleinen und im Allgemeinen.