Tereza lebt in einer kleinen Industriestadt im Amazonas. Mit 77 erhält sie die offizielle Regierungsanordnung, in eine Kolonie für Senior:innen umzuziehen. An diesem abgelegenen Ort können ältere Menschen ihre letzten Jahre «geniessen», während sich die jüngere Generation vollständig auf Produktivität und Wachstum konzentrieren kann. Tereza, die sich nicht abschieben lassen möchte, flieht und begibt sich auf eine schicksalhafte, transformative Reise durch das Amazonasbecken mit seinen unzähligen Flüssen, um sich einen letzten Wunsch zu erfüllen.«Es geht Mascaro nicht um eine rigid-scharfe Systemkritik seiner Heimat und darüber hinaus, sondern eher um eine feinhumorige, plausible Allegorie. Für seinen magischen Realismus findet er eigenwillig poetische Metaphern und Bilder, die unter anderem mit dem halluzinogenen Schleim einer blauen Schnecke zu tun haben und die zu entdecken einen grossen Teil des Vergnügens an diesem originellen, immer wieder überraschenden Film ausmacht. ‹Tereza – o último Azul› lebt aber auch und vor allem von seiner Hauptdarstellerin Denise Weinberg, in ihrer Heimat eine renommierte Schauspielerin, ausserhalb nur wenig bekannt. Die 69-Jährige spielt diese Tereza wunderbar geerdet, renitent und lebenslustig und findet im kaum wiederzuerkennenden
...
mehr anzeigen
Tereza lebt in einer kleinen Industriestadt im Amazonas. Mit 77 erhält sie die offizielle Regierungsanordnung, in eine Kolonie für Senior:innen umzuziehen. An diesem abgelegenen Ort können ältere Menschen ihre letzten Jahre «geniessen», während sich die jüngere Generation vollständig auf Produktivität und Wachstum konzentrieren kann. Tereza, die sich nicht abschieben lassen möchte, flieht und begibt sich auf eine schicksalhafte, transformative Reise durch das Amazonasbecken mit seinen unzähligen Flüssen, um sich einen letzten Wunsch zu erfüllen.«Es geht Mascaro nicht um eine rigid-scharfe Systemkritik seiner Heimat und darüber hinaus, sondern eher um eine feinhumorige, plausible Allegorie. Für seinen magischen Realismus findet er eigenwillig poetische Metaphern und Bilder, die unter anderem mit dem halluzinogenen Schleim einer blauen Schnecke zu tun haben und die zu entdecken einen grossen Teil des Vergnügens an diesem originellen, immer wieder überraschenden Film ausmacht. ‹Tereza – o último Azul› lebt aber auch und vor allem von seiner Hauptdarstellerin Denise Weinberg, in ihrer Heimat eine renommierte Schauspielerin, ausserhalb nur wenig bekannt. Die 69-Jährige spielt diese Tereza wunderbar geerdet, renitent und lebenslustig und findet im kaum wiederzuerkennenden Rodrigo Santoro (‹300l›, ‹Westworld›) als Cadu einen wunderbar kauzigen Begleiter. Die Flusslandschaft des Amazonas und das faszinierende Licht, durch das sie sich treiben lassen, fängt Kameramann Guillermo Garza in beeindruckenden Panoramen ein, auch die Nacht bringt er in seinen atmosphärisch dichten Bildern zum Flirren.» (Thomas Abeltshauser, epd-film.de, 22.8.25)
weniger anzeigen