Eine Ode an einen afrokubanischen Kulturverein in Havanna und unvergessene Melodien, die dank eines Grammy-Awards Weltruhm erlangten: In einem müssiggängerischen Streifzug folgt Wenders den biografischen Strängen der Musiker:innen – unter ihnen die Grössen Ry Cooder (Gitarre) und Ibrahim Ferrer (Gesang) – und fügt dokumentarische Puzzleteile mit Studio- und Konzertaufnahmen der Band zu einem tänzerisch-leichten Filmerlebnis zusammen:«Es besteht ein scharfer Kontrast zwischen dem makellos gemischten Soundtrack und der offensichtlich beiläufigen Ästhetik der Bilder, die praktisch allesamt auf Steadicam und mit verschiedenen Crews in Kuba, Holland und den USA gedreht wurden. Doch die verschiedenen visuellen Texturen sind Teil dessen, was der Film ausmacht: Die rohe, gestochen scharfe Materialität der kubanischen Aufnahmen fangen die Atmosphäre des rauen, im Verfall begriffenen, subtropischen Havannas ein. Das Konzert in Amsterdam filmte Robby Müller in elegant entsättigten Farben, während das Konzert in der Carnegie Hall grell ausgeleuchtet zum surreal anmutenden Manhattan passt, das die kubanischen Künster:innen auf diese Art entweder zum ersten Mal überhaupt oder zum ersten Mal seit ihrer früher Jugend zu verzaubern weiss.Der Film stellt die Musiker:innen in ihren sozialen und
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Eine Ode an einen afrokubanischen Kulturverein in Havanna und unvergessene Melodien, die dank eines Grammy-Awards Weltruhm erlangten: In einem müssiggängerischen Streifzug folgt Wenders den biografischen Strängen der Musiker:innen – unter ihnen die Grössen Ry Cooder (Gitarre) und Ibrahim Ferrer (Gesang) – und fügt dokumentarische Puzzleteile mit Studio- und Konzertaufnahmen der Band zu einem tänzerisch-leichten Filmerlebnis zusammen:«Es besteht ein scharfer Kontrast zwischen dem makellos gemischten Soundtrack und der offensichtlich beiläufigen Ästhetik der Bilder, die praktisch allesamt auf Steadicam und mit verschiedenen Crews in Kuba, Holland und den USA gedreht wurden. Doch die verschiedenen visuellen Texturen sind Teil dessen, was der Film ausmacht: Die rohe, gestochen scharfe Materialität der kubanischen Aufnahmen fangen die Atmosphäre des rauen, im Verfall begriffenen, subtropischen Havannas ein. Das Konzert in Amsterdam filmte Robby Müller in elegant entsättigten Farben, während das Konzert in der Carnegie Hall grell ausgeleuchtet zum surreal anmutenden Manhattan passt, das die kubanischen Künster:innen auf diese Art entweder zum ersten Mal überhaupt oder zum ersten Mal seit ihrer früher Jugend zu verzaubern weiss.Der Film stellt die Musiker:innen in ihren sozialen und kulturellen Kontext, verzichtet jedoch darauf, einfache politische Argumente über die dunkle Seite des Castro-Regimes oder den rachsüchtigen Charakter der US-Politik gegenüber Kuba zu sammeln. Die Menschen im Film beeindrucken durch ihre Resilienz und ihren Selbstrespekt. Es ist eine stärkende Erfahrung, sie zu begleiten und ihrer Musik zuzuhören.» (Philip French, The Guardian 1999).
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