In der Tiefe des Tigris schläft ein Lied
Gadi lebt als Dozent für hebräische Sprache in Zürich, als sein Vater in Israel im Sterben liegt. Über dreissig Jahre hatte er keinen Kontakt mehr zu ihm. Wider Willen reist er ans Krankenbett des Vaters, nach seinem Tod bleibt ein unbequemes Erbe: eine Tasche mit Tagebüchern und Aufzeichnungen sowie der letzte Wunsch, die Hälfte seiner Asche solle in den Tigris gestreut werden. Ein eindrücklicher Roman über ein Stück irakischer Geschichte und abgeschnittene Lebensfäden, untrennbar verbunden mit dem Nahostkonflikt, der kolonialen Vergangenheit Europas und dem Nationalsozialismus.
Usama Al Shahmani, geboren 1971 in Bagdad und aufgewachsen in Qalat Sukar (Nasiriya), hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 wegen eines Theater-stücks fliehen musste und in die Schweiz kam.